Quilt Art

Shibori

Shibori

Shibori ist wohl die Königsklasse unter den Färbetechniken. Vom einfachen „Zusammenwurschteln“ über gezielte Wickeltechniken bis hin zum exakten Setzen von Nähten ist alles möglich. Ich verwende dafür dünnes weißes Häkelgarn, dann bekomme ich nebenbei noch handgefärbtes Garn. Alles muss sehr fest gewickelt und geknotet oder abgeklemmt werden, d.h. das Garn muss sehr reißfest sein. Anleitungen dafür gibt es genügend in Büchern und im Internet.
Färben kann man mit Reaktivfarben in beliebigen Farbtönen, inzwischen gibt es auch ein schönes Indigo-Blau. Ein besonderes Erlebnis ist aber das Färben mit echtem Indigo. Es ist in kristalliner Form erhältlich, dadurch entfällt die aufwändige Aufbereitung des Pflanzenmaterials. Die Kristalle werden einfach in Wasser gelöst, und die Färbelösung (gelb!) steht nach wenigen Minuten zur Verfügung. Am besten arbeitet man an einem schönen Tag draußen, da die Farbe Sauerstoff braucht, aber auch wegen der Sauerei.
Wenn man den Stoff nach kurzem Schwenken aus der Farbe nimmt, ist er erst mal grün. Nach einiger Zeit an der Luft verwandelt es sich in Blau, die Farbe ist dann fixiert. Wenn man einen tieferen Farbton erreichen will, wiederholt man den Vorgang mehrmals. Danach lässt man alles gut trocknen.
Die große Überraschung kommt, wenn man die Fäden öffnet und die Muster zutage treten.